Wednesday, September 3, 2008

3 Jahre, und weiter

Heute hab ich im Korridor Frau Himmelsbach getroffen. Ich wollte eigentlich in die Kantine gehen, um etwas zu essen. Ich hab sie nicht gesehen und dann hab ich von hinten meinen Namen gehört. Ich drehte mich um und da war Frau Himmelsbach.

Das letzte Mal dass ich sie gesehen hab war am 30. Januar 2008, dem Tag vor meiner Abreise nach Mannheim. Genau 3 Jahre davor fing ich an, die deutsche Sprache zu lernen. Sie war meine erste Deutschlehrerin, und unsere Übungsgruppe war auch ihre erste. Damals war sie noch neu in Singapur. Obwohl wir nur im Deutsch 1 als Student und Lehrerin getroffen haben, bleiben wir im Kontakt. Ab und zu liest sie mein Blog oder wir schreiben uns Emails.

Es freut mich immer, sie zu sehen oder mit ihr zu reden. Im besonderen heute, nachdem ich einen schrecklichen Tag hatte. Ich fühle mich wohl bei ihr. Wir haben über meinen Aufenthalt in Deutschland geredet und dann hat sie gefragt ob ich nach meinem Abschluß nach Deutschland gehen will. Natürlich kommt die Antwort Ja. Aber in Wirklichkeit weiß ich nicht, wann ich eigentlich nächstes Mal nach Deutschland gehen werde. Ich bin der Meinung, es ist schwierig wegen der ziemlich hohe Arbeitslosigkeit (der Anteil steht bei 7.3%) in Detuschland eine Stelle zu finden, oder etwas sinnlos zu machen (außer studieren oder promovieren). Es hilft natürlich nicht viel, wenn man ein Ausländer ist, egal wieviel Deutsch er kann oder wie qualifiziert der ist.

Ich hab das Gefühl dass seitdem ich wieder zurück bin, hat sich mein Sprachniveau verschlechtert. Es ist kein Wunder und es überracht mich überhaupt nicht. Hier spricht man gar kein Deutsch, keine deutsche Fernsehsendungen, keine deutsche Plakate oder Werbungen auf den Straßen, keine Deutsch-Perfekt Zeitschrift (und der Spiegel kostet 2 Mal teurer hier als in Deutschland), keine Anweisungen oder Kochideen auf Deutsch, und auch keinen Deutschunterricht mehr an der NUS für mich. Aber zum Glück kenne ich einige deutsche Austauschstudenten, obwohl wir uns nicht so oft an der Uni treffen. Ich glaub, Frau Himmelsbach konnte spüren, dass ich entmutigt war. Aber sie hat auch versucht, mich zu ermutigen. Es freut sie auch, als sie hörte dass ich Pläne gemacht hab, nächstes Jahr im Goethe Institut Deutsch weiterzubilden.

Ehrlich muss ich sagen dass ich immer froh bin wenn ich etwas mit der deutschen Sprache tue, sei es nun beim Chatten, Schreiben, Bloggen, Lesen, Filmgucken oder Musikhören. Jetzt kann ich nur meine Erinnerungen und alles verzweifelt festhalten, die mit Deutsch zu tun. Wer weißt, eines Tages liest Angela Merkel dieses Blog und bekomme ich infolgedessen einen ständigen Wohnsitz in Deutschland.

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