Saturday, September 20, 2008

Über Alkohol

Ich wollte gerade eine Dose Bier trinken, weil ich Durst hatte. Dann ging ich runter zum Supermarkt. Ich nahm 2 Dosen, ging an die Kasse und wollte bezahlen. Aber dann wurde ich infomiert, dass ich darf nach 24 Uhr keinen Alkohol kaufen. Scheiße, ich hab vergessen, das ich in Singapur lebe. Ich hab versucht den Kassierer zu überreden aber ich hab das nicht geschafft. Kann überhaupt nichts tun. Ich legte die Dosen zurück und ging nach Hause.

ja, Alkohol. Zu teuer bei uns. Heute hab ich im Korridor Leung Chi getroffen. Der hat, wie ich, ein Austauschsemester in Deutschland gemacht, aber nicht in Mannheim, sondern Stuttgart. Trotzdem haben wir uns in Deutschland nicht getroffen, obwohl ich schon mal in Stuttgat war. Das erste Ding, dass er sagte, dass er sich nicht an das teure Bier in Singapur gewöhnen kann. In Stuttgart als er die Hausaufgaben machte und dabei Durst hatte, trank er ganz einfach eine Flasche Bier. Aber hier geht nicht, sonst gehen wir bald Pleite.

Aber auf der anderen Seite ist etwas ganz anderes passiert. Die Pan Yu hat beim Chatten im MSN zu mir gesagt, sie vermisst Deutschland so sehr dass sie kürzlich so viel Alkohol verbraucht hat. Und das hab ich ganz komisch gefunden, weil in Mannheim hat sie nicht so viel Alkohol getrunken. Wie ironisch.

An der Uni sehe ich auch ganz viele Anzeigen zum Oktoberfest. Bayerische Mahlzeit und ein Glas Bier für $45. Schon 2 Mal mehr als in München. Das ist scheiß teuer. Wie kann man sich beim Oktoberfest hier betrunken?

Thursday, September 18, 2008

Endlich kommt die Semesterpause

Hab schon sehr lange darauf gewartet und endlich kommt die. Erstens weil ich mich jeder Tag zur Uni schleppen muss und die Vorlesungen und Tutoriums sind einfach für mich eine Qual. Melvin hat ganz richtig gesagt dass bei jedem Tutorium sind wir wegen Teilnahmepunkten mit den anderen VWLern im Krieg. Und zweitens brauche ich die Pause um viel zu lernen. Seitdem die Uni anfängt, gehe ich verloren. Die Vorlesungen konnte ich gar nicht verstanden und ich muss die Webcasts vorsichtig anschauen. Nach der Pause kommen 3 Zwischentests. Und ich muss mal trotz der Schwierigkeiten probieren, sie zu schaffen. Sonst bin ich am Ende des Semesters in Scheiße wenn ich die Klausuren ablege.

Gestern hab ich mit Hannah und einigen anderen deutschen Austauschstudenten zu Abend gegessen und danach natürlich Bier getrunken. Die allen haben schon Pläne für die einwöchige Pause gemacht. Einige fliegen nach Vietnam, die anderen nach Bali, aber Hannah muss wegen ihres Opas nach Deutschland zurückfliegen und kommt erst 1. Oktober nach Singapur zurück. Und als die mich gefragt haben, was ich in der Semesterpause machen werde, hab ich einfach gesagt dass ich am jeden Tag in der UB gefunden werden kann. Ich weiß nicht ob die meine Antwort ganz komisch gefunden haben, oder ob die gedacht haben, dass ich sie verarschen wollte. Aber es ist wahr dass die locals in Singapur bleiben. Die Pause sind für uns gar kein Urlaub, sondern ist die mir wichtig, Schadensbegrenzung zu machen. Sie haben auch schon beobachtet dass die locals sehr fleißig sind und das studentische Leben in Singapur sieht ganz anderes wie in Deutschland oder Europa aus. Damit bin ich sehr einverstanden.

Hannah fliegt in 2 Stunden nach Deutschland. Es ist ja doch unüblich dass jemand aus Europa während der Pause heim geht. Aber unter diesen Umständen ist das eine Ausnahme. Deswegen kann sie nicht nach Vietnam gehen, aber ich hab ihr gesagt dass es bestimmt weitere Chancen in Dezember nach den Klasuren gibt. Südostasien ist doch nicht so groß.

Aber gibt es wirklich bei mir nichts interessant? Vielleicht nicht. Ich freue mich auf den Grill, der dieser Samstagabend stattfindet. Ich vermisse die Grillpartys am Rhein mit den anderen sehr. Obwohl es bei dem Grill keinen Rhein gibt, bin ich sowieso darüber aufgeregt.

Wednesday, September 10, 2008

Essen

Es sieht so aus, dass viele meiner Freunde krank sind. Jeder Tag wenn ich meine MSN-Liste die Spitznamen anschaue, gibt es auf jeden Fall jemanden, der krank wird. Und seitdem ich in Singapur zurück bin, war ich schon 2 Mal innerhalb eines Monats krank. Das konnte ich nicht glauben, weil in den letzten 6 Monaten als ich in Europa war, konnte ich mich nur an eine einmalige Krankheit erinnern. Das war nach den Osterferien und ich hab mich erkältet.

Vielleicht hat das mit dem Wetter in Singapur zu tun? Aber ich glaube, das ist nicht der einzige Grund. Oder nicht genug Schlaf? Aber in Mannheim schlief ich fast nur im Durchschnitt 5 Stunden pro Tag, und in Singapur schlafe ich 2 bis 3 Stunden mehr. Auch in Deutschland ist meine Lebensführung mit so viel Alkohol und Tabak total ungesund. Aber in Deutschland hab ich selbst gekocht, und wenn man selbst kocht, ist das wahrscheinlich gesünder. Außerdem habe ich fast am jeden Tag Obst gegessen. Das Obst in Deutschland sind sehr billig und wenn ich einkaufen ging, kaufe ich das immer. Ein Kilo Bananen für 0.79€, Ein Kasten Erdbeeren 1.29€, Trauben für 0.99€.....

Weil ich in diesem Semester schon so viel Stress beim Lernen hab, lohnt es sich nicht, krank zu sein. Deswegen lege ich darauf Wert, jeder Tag einen Apfel zu essen. (Obwohl Äpfel mir nicht so gefallen). Aber Trauben sind bei uns viel teurer als in Deutschland, und bald gewöhne ich mich an Äpfel.

Letzter Freitag hab ich auch etwas wahnsinn gemacht. Ich hab fast $60 für das Abendessend ausgegeben. Seitdem ich zurück bin, vermisse ich die Schweinshaxe sehr. So hab ich dann mit einer Freundin von mir bei Paulaner gegessen. Das ist ein deutsches (bayerisches)Restaurant in Singapur aber kostet viel mehr als das gleiche Restaurant in München. 1 Litre Bier kostet $25, doppelt so viel als in München. Ich finde das auch komisch dass es Bier im 300 ml Glas verkauft wird. Das gibt es überhaupt nicht in Deutschland. Man trinkt jedes Mal in einem bayerisches Restaurant mindestens 500 ml Bier. Und die meisten trinken üblicherweise ein Mass (ein Liter) Bier. Die Haxe finde ich auch eigentlich viel besser in München. Die Shujuan sagte mir, dass man das deutsche Essen bei uns mit Deutschland nicht vergleichen kann. Schade dass ich schon zuhause bin. Vorgestern hab ich noch eine Email vom Visum bekommen und die bringen Austauschstudenten, die dieses Semester an der Uni Mannheim verbringen, nach München am Ende dieses Monats, um Oktoberfest zu erfahren! Ich bin mir sicher dass das Oktoberfest bei uns im Vergleich mit dem echten Oktoberfest in München total peinlich aussehen wird. Auf der ersten Stelle wird das Bier viel mehr kosten.

Vielleicht sollte ich aufhören, Singapur und Deutschland zu vergleichen. Was vorbei ist vorbei. Jetzt laüft das Semester in die 5. Woche und ich muss meine Aufgaben nachholen, anstatt davon zu träumen, wie schön das Leben damals war.

Wednesday, September 3, 2008

3 Jahre, und weiter

Heute hab ich im Korridor Frau Himmelsbach getroffen. Ich wollte eigentlich in die Kantine gehen, um etwas zu essen. Ich hab sie nicht gesehen und dann hab ich von hinten meinen Namen gehört. Ich drehte mich um und da war Frau Himmelsbach.

Das letzte Mal dass ich sie gesehen hab war am 30. Januar 2008, dem Tag vor meiner Abreise nach Mannheim. Genau 3 Jahre davor fing ich an, die deutsche Sprache zu lernen. Sie war meine erste Deutschlehrerin, und unsere Übungsgruppe war auch ihre erste. Damals war sie noch neu in Singapur. Obwohl wir nur im Deutsch 1 als Student und Lehrerin getroffen haben, bleiben wir im Kontakt. Ab und zu liest sie mein Blog oder wir schreiben uns Emails.

Es freut mich immer, sie zu sehen oder mit ihr zu reden. Im besonderen heute, nachdem ich einen schrecklichen Tag hatte. Ich fühle mich wohl bei ihr. Wir haben über meinen Aufenthalt in Deutschland geredet und dann hat sie gefragt ob ich nach meinem Abschluß nach Deutschland gehen will. Natürlich kommt die Antwort Ja. Aber in Wirklichkeit weiß ich nicht, wann ich eigentlich nächstes Mal nach Deutschland gehen werde. Ich bin der Meinung, es ist schwierig wegen der ziemlich hohe Arbeitslosigkeit (der Anteil steht bei 7.3%) in Detuschland eine Stelle zu finden, oder etwas sinnlos zu machen (außer studieren oder promovieren). Es hilft natürlich nicht viel, wenn man ein Ausländer ist, egal wieviel Deutsch er kann oder wie qualifiziert der ist.

Ich hab das Gefühl dass seitdem ich wieder zurück bin, hat sich mein Sprachniveau verschlechtert. Es ist kein Wunder und es überracht mich überhaupt nicht. Hier spricht man gar kein Deutsch, keine deutsche Fernsehsendungen, keine deutsche Plakate oder Werbungen auf den Straßen, keine Deutsch-Perfekt Zeitschrift (und der Spiegel kostet 2 Mal teurer hier als in Deutschland), keine Anweisungen oder Kochideen auf Deutsch, und auch keinen Deutschunterricht mehr an der NUS für mich. Aber zum Glück kenne ich einige deutsche Austauschstudenten, obwohl wir uns nicht so oft an der Uni treffen. Ich glaub, Frau Himmelsbach konnte spüren, dass ich entmutigt war. Aber sie hat auch versucht, mich zu ermutigen. Es freut sie auch, als sie hörte dass ich Pläne gemacht hab, nächstes Jahr im Goethe Institut Deutsch weiterzubilden.

Ehrlich muss ich sagen dass ich immer froh bin wenn ich etwas mit der deutschen Sprache tue, sei es nun beim Chatten, Schreiben, Bloggen, Lesen, Filmgucken oder Musikhören. Jetzt kann ich nur meine Erinnerungen und alles verzweifelt festhalten, die mit Deutsch zu tun. Wer weißt, eines Tages liest Angela Merkel dieses Blog und bekomme ich infolgedessen einen ständigen Wohnsitz in Deutschland.